Historie
Unsere Historie
1887
Gründung eines Herbergs-Vereins
1888
Einweihung der „Herberge zur Heimat“
1953
Übertragung des Vereinsvermögens an den Kirchenkreis Stendal als „Sondervermögen der inneren Mission“ zum Schutz vor der Enteignung durch die DDR
1975 – 1988
Sanierung des Feierabendheims (ALTBAU) trotz Belegung und Erweiterung von 18 auf 28 Feierabendheim-Plätze mit 18 Einbettzimmern und 4 Zweibettzimmern und Bau eines Mitarbeiterwohnhauses für den Heimleiter, eine Familie
1991
Gründung des Diakonievereins Bismark e. V. und Rückgabe des Sondervermögens der inneren Mission
1996
Einweihung NEUE HEIMAT mit 80 Einbettzimmern und Umzug der 28 Bewohner:innen vom ALTBAU Holzhausener Straße 7 in das Ev. Altenpflegeheim NEUE HEIMAT in der Holzhausener Straße 22
2003
Nach der Komplettsanierung des ALTBAUS: Einweihung vom Ev. Altenpflegeheim HAUS der SINNE, eine besondere Einrichtung für die Begleitung von 21 MENSCHEN mit Demenz
Aus der Chronik der Stadt Bismark von Frau Gehne von 1922
Die Herberge zur Heimat
Um die frühere allgemein herrschende Wanderbettelei etwas einzuschränken, entstand um die Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts in unserem Amtsbezirk um Bismark herum eine Vereinigung, die sich die Aufgabe stellte, gegen die Hausbettelei vorzugehen.
Noch heute findet sich hier und da in den Dörfern an einem Hause ein Schild mit der Inschrift: „Verein gegen Bettelei, Amtsbezirk Nr. 13“, das uns an jene Bettelei erinnert. Man bestimmte ein Geldgeschenk von 15 Pfennig, das jedem mittellosen Wanderer, ohne dass derselbe zu betteln brauchte, gereicht werden sollte. Alle paar Wochen wechselte das Dorf, in welchem der Wanderer seine Gabe empfangen sollte, und es war wenig verlockend, wenn der Wanderbettler, der von Gardelegen über Kremkau und Neuendorf nach Kalbe seine Straße zog, beim Ansprechen in Kremkau den guten Rat empfing, er möchte sich nur nach Büste oder auch Holzhausen bemühen, wo sich zurzeit gerade die Ausgabestelle für das Ortsgeschenk befindet. So war denn dieser Verein ein totgeborenes Kind und konnte keine Wirkungen durchgreifender Art verzeichnen. Das empfanden dann auch die Bewohner hiesiger Gegend auf das Lebhafteste.
Nachdem daher im November 1887 eine Vorbesprechung im engsten Kreise vorausgegangen war, wurde am Sonntag, den 4. Dezember, nachmittags um 3 Uhr, zur Gründung einer Herberge in „Wolfs Gasthofssaal“ eine größere Versammlung einberufen. Vor einer zahlreich versammelten Menge durfte Pastor Dr. Harnisch Berkau einen kurzen Überblick über das geben, was mit der christlichen Herberge zur Heimat erreicht werden sollte. Die Versammlung bekannte sich zu den Ausführungen des Redners und nahm den vorgelegten Statutenentwurf einstimmig an. In den Vorstand wurden zwölf Herren gewählt, die unmittelbar nach jener Versammlung eine angespannte Tätigkeit begannen.
Zunächst galt es, in Bismark und den umliegenden Dörfern feste Zeichnungen auf eine Reihe von Jahren für das neue Unternehmen zu gewinnen, was auch an den meisten Orten gelang. Alles in allem waren es rund 1.500 M, die aus Bismark und Umgebung als freiwillige Gaben auf sechs Jahre gezeichnet und auch wirklich gezahlt worden sind. Neben diesen Sammlungen waren es einzelne größere Gaben, die den Vorstand in den Stand setzten, mit Ankauf eines Grundstücks und mit dem Bau schon im nächsten Frühjahr vorzugehen.
Nachdem die Fundamente und Keller ausgegraben waren und die Grundmauern schon zum Teil aus der Erde hervorragten, fand am Sonntag, den 24. Juni 1888, nachmittags um 3 Uhr, die Grundsteinlegung statt, wozu außer zahlreich versammelten Gemeindegliedern auch der Superintendent Jung aus Stendal auf Einladung des Vorstandes erschienen war; Letzterer hielt eine erbauliche Ansprache, in welcher er auf den Zweck und die Bedeutung einer Herberge zur Heimat hinwies. Festes Gottvertrauen und fromme Wünsche sprachen die Vota aus, mit welchem die üblichen Hammerschläge vollzogen wurden. Eine längere verfasste Urkunde, die jetzt der Dr. med. Pauschardt verlas, wurde hierauf in die unter dem Grundstein eingemauerte Kapsel gelegt.
In den nun folgenden Wochen schritt der Bau rüstig vorwärts. Neben den Männern des Vorstandes hatte sich auch ein Damenkomitee gebildet, das die gesamte innere Einrichtung aus den Erträgen einer Verlosung beschafft hat. So konnte denn der derzeitige Generalsuperintendent Dr. L. Schulze aus Magdeburg am 29. Oktober 1888 mit segnendem Worte die Herberge weihen.
Er warf die Frage auf: „Was will die Herberge zur Heimat in dieser Stadt?“ Die Antwort lautet: „Sie will aus Glauben einen Ersatz bieten für die irdische Heimat, und sie will in der Liebe einen Vorgeschmack geben von der himmlischen Heimat.“ Eingeleitet wurde die Weiherede durch gemeinsamen Gesang und durch ein Eingangsgebet des Superintendenten Jeep aus Stendal. Nach derselben sang der Gesangverein „Eintracht“, „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“. Nun folgte die Einführung der Hauseltern, worauf der Ortspfarrer, Pastor Schulze, das Schlussgebet sprach. Die ganze Feier fand oben auf dem Hausboden statt, der mit Fahnen und Reisern festlich geschmückt war. Wohl 200 Personen mochten zusammen sein.
Schon nach etlichen Jahren stand die Herberge pekuniär gesichert da, und so konnten denn die gezeichneten Beiträge zurückgezahlt werden.
Am 1. Januar 1912 wurde die christliche Herberge auf Grund des Erlasses des Wanderarbeitsstättengesetzes vom 29. Juni 1907 in eine Wanderarbeitsstätte umgewandelt. Durch das Gesetz werden von den gewerbsmäßigen Bettelwanderern die Arbeitssuchenden ausgeschieden. Es werden daher in erster Linie nur solche Wanderer aufgenommen, die sich durch einen Wanderarbeitsschein ausweisen können. Nicht aufgenommen werden dürfen untergeordnete Wanderer, d. h. solche Wanderer, die keinerlei Ausweise besitzen, krank oder betrunken sind.
Um die früher allgemein herrschende Wanderbettelei etwas einzuschränken, entstand um die Mitte der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts in unserem Amtsbezirk um Bismark herum eine Vereinigung, die sich die Aufgabe stellte, gegen die Hausbettelei vorzugehen. Noch heute findet sich hier und da in den Dörfern an einem Hause ein Schild mit der Inschrift: „Verein gegen Bettelei, Amtsbezirk Nr. 13“, das uns an jene Bettelei erinnert. Man bestimmte ein Geldgeschenk von 15 Pfennig, das jedem mittellosen Wanderer, ohne dass derselbe zu betteln brauchte, gereicht werden sollte. Alle paar Wochen wechselte das Dorf, in welchem der Wanderer seine Gabe empfangen sollte, und es war wenig verlockend, wenn der Wanderbettler, der von Gardelegen über Kremkau und Neuendorf nach Kalbe seine Straße zog, beim Ansprechen in Kremkau den guten Rat empfing, er möchte sich nur nach Büste oder auch Holzhausen bemühen, wo sich zurzeit gerade die Ausgabestelle für das Ortsgeschenk befindet. So war denn dieser Verein ein totgeborenes Kind und konnte keine Wirkungen durchgreifender Art verzeichnen. Das empfanden dann auch die Bewohner hiesiger Gegend auf das Lebhafteste.
Nachdem daher im November 1887 eine Vorbesprechung im engsten Kreise vorausgegangen war, wurde am Sonntag, den 4. Dezember, nachmittags um 3 Uhr, zur Gründung einer Herberge in „Wolfs Gasthofssaal“ eine größere Versammlung einberufen. Vor einer zahlreich versammelten Menge durfte Pastor Dr. Harnisch Berkau einen kurzen Überblick über das geben, was mit der christlichen Herberge zur Heimat erreicht werden sollte. Die Versammlung bekannte sich zu den Ausführungen des Redners und nahm den vorgelegten Statutenentwurf einstimmig an. In den Vorstand wurden zwölf Herren gewählt, die unmittelbar nach jener Versammlung eine angespannte Tätigkeit begannen.
Zunächst galt es, in Bismark und den umliegenden Dörfern feste Zeichnungen auf eine Reihe von Jahren für das neue Unternehmen zu gewinnen, was auch an den meisten Orten gelang. Alles in allem waren es rund 1.500 M, die aus Bismark und Umgebung als freiwillige Gaben auf sechs Jahre gezeichnet und auch wirklich gezahlt worden sind. Neben diesen Sammlungen waren es einzelne größere Gaben, die den Vorstand in den Stand setzten, mit Ankauf eines Grundstücks und mit dem Bau schon im nächsten Frühjahr vorzugehen.
Nachdem die Fundamente und Keller ausgegraben waren und die Grundmauern schon zum Teil aus der Erde hervorragten, fand am Sonntag, den 24. Juni 1888, nachmittags um 3 Uhr, die Grundsteinlegung statt, wozu außer zahlreich versammelten Gemeindegliedern auch der Superintendent Jung aus Stendal auf Einladung des Vorstandes erschienen war; Letzterer hielt eine erbauliche Ansprache, in welcher er auf den Zweck und die Bedeutung einer Herberge zur Heimat hinwies. Festes Gottvertrauen und fromme Wünsche sprachen die Vota aus, mit welchem die üblichen Hammerschläge vollzogen wurden. Eine längere verfasste Urkunde, die jetzt der Dr. med. Pauschardt verlas, wurde hierauf in die unter dem Grundstein eingemauerte Kapsel gelegt.
In den nun folgenden Wochen schritt der Bau rüstig vorwärts. Neben den Männern des Vorstandes hatte sich auch ein Damenkomitee gebildet, das die gesamte innere Einrichtung aus den Erträgen einer Verlosung beschafft hat. So konnte denn der derzeitige Generalsuperintendent Dr. L. Schulze aus Magdeburg am 29. Oktober 1888 mit segnendem Worte die Herberge weihen.
Vom Ev. Feierabendheim Bismark (Christliche Herberge zur Heimat) zum Ev. Altenpflegeheim NEUE HEIMAT
Von 1953 bis 1996 wurde dieses Heim als Feierabendheim geführt. In den Jahren von 1975 bis 1988 wurde es nach und nach saniert, renoviert und bei laufendem Betrieb noch die Platzkapazität von 18 auf 28 Plätze erhöht. Nach dieser aufopfernden und aufwendigen Zeit verließ der Heimleiter Wolfgang Wirth mit seiner Familie die DDR in Richtung BRD.
Einen Tag später, am 15. Oktober 1988, trat der damals noch junge Heimleiter Andreas Cosmar mit seiner Frau Angelika seinen Dienst in Bismark an. Nach der politischen Wende 1989 stand schnell fest, dass die Räumlichkeiten nicht den Heimmindestbauanforderungen der BRD entsprachen.
Mit den neuen Möglichkeiten durch „Aufschwung Ost“, der entsprechenden Manpower und „Gottes reichen Segen“ wurde im neu erschlossenen Baugebiet „Bismark-Süd“ die NEUE HEIMAT von 1994 bis 1996 auf 9.999 m² errichtet, siehe Luftbildaufnahme.
Nach dem die 28 Bewohner im August 1996 vom ALTBAU in den NEUBAU umgezogen sind, und die NEUE HEIMAT am Freitag, den 13.09.1996, geweiht wurde, füllte sich das neue Heim innerhalb eines halben Jahres bis zu 100 %.
Die Belegungssituation ist seitdem immer stabil und liegt zwischen 99 und 100 %.
Das HAUS der SINNE (in den Mauern der christlichen Herberge zur Heimat)
Der Altbau wurde nach einem Jahr Leerstand für vier Jahre vermietet und von 2002 bis 2003 komplett entkernt, modernisiert und als Heim für die besondere Begleitung von 21 MENSCHEN mit Demenz am 01. Oktober 2003 wiedereröffnet.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)
Seit 1995 leistet der Diakonieverein Bismark e. V. im Auftrag des Landkreises Stendal Sozialpädagogische Familienhilfe. Das Angebot der SPFH richtet sich an Familien, für die andere Formen der Kinder- und Jugendhilfe nicht in Frage kommen. Berücksichtigt wird, dass der Erziehungsauftrag der Eltern vorrangig ist und die SPFH als ein unterstützendes, ergänzendes Angebot zu betrachten ist.
Rumänienhilfe Zvoristea – Osteuropahilfe
Bis 2020 beteiligte sich der Diakonieverein Bismark e. V. mit seinen ehrenamtlichen Helferin in verschiedenster Weise an dieser Osteuropahilfe. Aus Gründen des Generationswechsels, der uns bisher noch nicht gelungen ist, ruht derzeit diese Osteuropahilfe. Wir hoffen, dass uns dieser Generationswechsel bald gelingt.
Wir freuen uns darauf, Sie zu sehen!
Diakonieverein Bismark e. V.
Holzhausener Str. 22
39629 Bismark (Altmark)
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Tel.: +49 (0) 39089 – 916
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